Die Kärntner Volkshochschulen: Projekt Kick-up für die Zielgruppe “Working Poor”
Kick-up unterstützt Personen, die trotz Erwerbstätigkeit von Armut bedroht oder betroffen sind (sog. Working Poor) durch kostenlose Beratung, Begleitung und Qualifizierung vor Ort. Die Ziele des Projekts liegen darin, die individuellen Lebenslagen dieser Zielgruppe in ausgewählten Regionen in Kärnten zu erheben, passgenaue Angebote im Rahmen eines ganzheitlichen Case Managements zu entwickeln und damit zur Verbesserung der (beruflichen) Situation beizutragen.
14,1% der österreichischen Bevölkerung sind laut EU-SILC 2016 armutsgefährdet. Kärntenweit sind umgerechnet 58.000 Personen betroffen.
Von Armutsgefährdung spricht man dann, wenn ein Haushalt über ein sehr geringes Familieneinkommen verfügt. Dieses Nettoeinkommen muss unter der sogenannten „Armutsgefährdungsschwelle“ liegen.
Als Schwelle zur Armutsgefährdung gelten 60 Prozent des durchschnittlich gewichteten mittleren Einkommens (Medianeinkommen) einer Gesellschaft.
Für einen Einpersonenhaushalt liegt dieser Monatswert bei 1.185 Euro (12 mal jährlich).
Besonders stark betroffen sind Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Langzeitarbeitslose, Nicht-ÖsterreicherInnen und gering Qualifizierte.
Ablauf:
- Aktivierung und Sensibilisierung von MultiplikatorInnen in den Regionen, um den Zugang zur Zielgruppe zu erhalten
- Individuelle Bedarfsanalyse zur Exploration der Situation und zum jeweiligen Unterstützungsbedarf der teilnehmenden Personen
- Darauf aufbauende Entwicklung und Umsetzung von Beratungs-, Betreuungs-, Qualifizierungs- und Coachingangeboten nach der Prinzipien des Case Managements (Informationen zu finanziellen, rechtlichen und gesundheitlichen Themen, zu Persönlichkeitsbildung und Familienmanagement sowie Qualifizierungsmaßnahmen in den Bereichen Sprache und EDV) vor Ort
- Vernetzung mit bereits vorhandenen Unterstützungsangeboten vor Ort (z.B. bei Betreuungsaufgaben, Qualifizierungsfragen, Schuldenregulierung, Wohnproblemen, gesundheitlichen Einschränkungen)
- Nachbetreuung zur nachhaltigen Absicherung der Umsetzung
Dauer:
- Beratungs- und Maßnahmenphase mindestens 3 Monate
- Bei Teilnahme an regionalen Qualifizierungsmaßnahmen bis zu 9 Monate
Zielgruppe:
Selbstständig und unselbstständig Beschäftigte (inklusive geringfügig Beschäftigte, freie DienstnehmerInnen) mit einem Erwerbseinkommen, das für die Existenzsicherung im Haushaltskontext nicht ausreicht.
Bei der Abgrenzung der Zielgruppe wird eine Reihe von Merkmalen berücksichtigt, wie etwa Unterbeschäftigung (unfreiwillige Teilzeit), unsichere und ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse (atypische Beschäftigung, befristete Dienstverhältnisse, EPU), qualifikationsbezogene Problemsituation (geringes Qualifikationsniveau, nicht ihrer Qualifikation entsprechend eingesetzte Arbeitskräfte, nicht anerkannter ausländischer Abschluss), niedriges Einkommen.
Auswahlkriterien:
Potentielle TeilnehmerInnen müssen zur Gruppe der Working Poor zählen (siehe oben) und unter 60% des Medianeinkommens verdienen.
Kontakt:
Die Kärntner Volkshochschulen Projekt „Kick-up–One Stop für berufliche Stabilität“
Koordination:
Mag.a Pauline Thamer
Fromillerstraße 31/1
9020 Klagenfurt a.W.
Telefon: 050 477 7029
E-Mail: p.thamer@vhsktn.at
Case Manager:
Angelina Boschi, MA BA
Telefon: 0676 845870 200
E-Mail: a.boschi@vhsktn.co.at
Case Manager:
Kathrin Bacher, BA
Telefon: 0676 84 58 70 600
E-Mail: k.bacher@vhsktn.co.at
Standorte 2018:
Feldkirchen, Klagenfurt Land, Spittal/Drau, Villach Land, Völkermarkt, Wolfsberg
Infos auch auf der Website der VHS: https://www.vhsktn.at/projekte/detail/C52/kick-up-one-stop-fuer-berufliche-stabilitaet