Equal Pension Day 2021

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Im Jahr 2021 fällt der Equal Pension Day in Kärnten auf den 05. August. Der Equal Pension Day ist jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen werden. Frauen erhalten in Kärnten im Schnitt 40,5 Prozent weniger Pension als Männer.

Die Durchschnittspension von Männern in Kärnten liegt bei 1.935 Euro brutto, bei Frauen lediglich bei 1.152 Euro brutto. Das entspricht einem Gender Pension Gap, der geschlechtsspezifischen Pensionslücke, von 40,5 Prozent (österreichweiter Durchschnitt: 2.047 Euro brutto bei Männern, 1.196 Euro brutto bei Frauen; Gender Pension Gap 41,6 Prozent; Datenbasis bilden alle Alterspensionen mit Stand Dezember 2020). Im Vergleich: 2018 lag der Gender Pension Gap in Kärnten noch bei 41,04 Prozent bei durchschnittlichen Alterspensionen von 1.756 Euro brutto bei Männern und 1.035 Euro brutto bei Frauen. Im Jahr 2019 erhielten Frauen in der Pension durchschnittlich 1.066 Euro brutto und Männer 1.802 brutto, die Pensionslücke lag bei 40,87 Prozent.

Die Ursachen für wesentlich niedrigere Frauenpensionen sind:

  • Unbezahlte Arbeit wird meist von Frauen erledigt – 27 Stunden wöchentlich im Vergleich zu 16 Stunden bei den Männern.
  • Frauen übernehmen vorwiegend die Kinderbetreuung. Lediglich drei Prozent der Väter in Partnerschaften unterbrechen länger als drei Monate ihre Kinderbetreuug
  • Drei von vier der pflegenden Angehörigen sind Frauen.
  • Viele Frauen arbeiten Teilzeit, um die Familienarbeit bewältigen zu können.
  • Frauen kommen seltener in Führungspositionen mit guter Bezahlung.
  • Außerdem trifft die Corona-Krise Frauen härter – sie stehen ohne Job da und das wirkt sich nachteilig auf die Frauenpensionen aus.

Folgende Maßahmen sind gefordert, um die Einkommenslücke zu schließen:

  • Elementarbildung & Ausbau Ganztagsschulen: Es braucht ein Recht auf Elementarbildung ab dem ersten Geburtstag des Kindes und einen raschen Ausbau der Ganztagsschulen und Pflegeangebote. Knackpunkte sind unbezahlte Pflege und Betreuung – Frauen müssen da freigespielt werden, um gleiche Chancen am Arbeitsmarkt zu haben.
  • Qualifizierungsoffensive: Eine Qualifizierungsoffensive soll die Ausbildung von Frauen in Zukunftsberufen unterstützen. Ausbau der Unterstützungen für Wiedereinsteigerinnen.
  • Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich: Das erleichtert Beruf und Familie zu vereinbaren und Betreuungspflichten partnerschaftlich aufzuteilen.
  • Lohntransparenz: Notwendig ist Lohntransparenz, damit versteckte Diskriminierungen bei der Bezahlung sichtbar bekämpft werden können.
  • Zeitverwendungsstudie vorantreiben: Es sind bessere Datengrundlagen nötig, um die Arbeit von Frauen sichtbarer zu machen. Die Umsetzung der Zeitverwendungsstudie darf nicht länger verschleppt werden. 
  • Bessere Kindererziehungszeiten-Anrechnung: Kindererziehungszeiten sollen bis zum achten Lebensjahr stufenweise angerechnet werden. Pensionsnachteile wegen Kinderbetreuung wären so besser ausgeglichen. 
     

Mehr Informationen unter:
https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/arbeitundsoziales/frauen/Equal_Pension_Day.html
https://www.arbeiterkammer.at/frauenpensionen


Video zu Equal Pension Day: https://www.youtube.com/watch?v=k_Hch-zqWnA

Bild © Stadt Wien