Presseaussendung der Armutskonferenz

Steuerreform: Einkommensabhängiger Ökobonus soll soziale Belastung ausgleichen!

01. 10. 2021

Klimaschutzlehrgang 2021/22 “Klima und Gerechtigkeit”

"Wir sitzen vielleicht nicht alle im selben Boot, aber schwimmen im selben Ozean" Um das Ziel der Pariser Klimaschutzvereinbarung erreichen zu können, braucht es weitsichtige sozialökologische...

25. 10. 2021

Equal Pay Day 2021

Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. Der Equal Pay Day kennzeichnet den Tag, ab dem Frauen unentgeltlich arbeiten: Das heißt, dass Männer bis zu diesem Tag ge...

Die am stärksten Betroffenen müssen auch am stärksten entlastet werden: Einkommensabhängigen Klimabonus einführen und 800 Mio Euro für soziale Zukunftsinvestitionen nützen

„Die Belastung einkommensschwächerer Haushalte muss durch einen einkommensabhängigen Ökobonus ausgeglichen werden“, fordert das Netzwerk Armutskonferenz Maßnahmen, damit die in den nächsten Jahren weiter steigende CO2-Steuer nicht die Schere zwischen Arm und Reich weiter verschärft. Die Klimakrise trifft Arme ärger als Reiche, gleichzeitig aber verursachen die Reichsten im Land die meisten Treibhausgase. Beide Tatsachen machen klar, dass Klimaschutz nur dann erfolgreich sein wird, wenn er das untere Einkommensdrittel entlastet – und den Betroffenen nicht weitere Bürden auferlegt. Der sozial gestaffelte Ökobonus muss möglichts unbürokratisch, österreichweit einheitlich und barrierefrei die Haushalte erreichen.

Die Klimakrise trifft nicht alle gleich

Die Klimakrise trifft nicht alle gleich. Zwischen 2013 und 2020 verzeichnete Österreich fast 4000 Hitzetote – besonders bei älteren Menschen und in Vierteln mit geringem Einkommen. Umweltfolgen belasten ärmere Haushalte wesentlich öfter. Feuchte schimmlige Wohnungen betreffen Kinder und ihre Gesundheit in der Mindestsicherung. Lärm und Luftverschmutzung sind in Städten wesentlich höher dort, wo Leute mit weniger Geld wohnen. Und Heizkosten im kalten Winter samt teurem Wohnen sind für einkommensschwächere Personen überproportional hoch. Der Anteil der monatlichen Energieausgaben für Wohnen ist im untersten Fünftel (8,3%) beispielsweise mehr als das Dreifache der Ausgabenanteile des obersten Fünftels (2,6%).

Die Klimakrise verursachen auch nicht alle gleich

Die Klimakrise verursachen auch nicht alle gleich. Reiche belasten die Umwelt deutlich mehr als Arme. Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung verbrauchen viermal mehr an Ressourcen, Energie und CO2 als die ärmsten zehn Prozent. Und sie tragen doppelt so viel zur Klimakrise bei wie die Mitte in Österreich.

800 Mio Investititionen in die soziale Zukunft!

Statt der volkwirtschaftlich wirkungslosen Senkung der Gewinnsteuern in der Höhe von 800 Millionen Euro im Jahr, plädiert die Armutskonferenz das Geld für Investitionen in die wichtigen sozialen Zukunftsfragen zu nützen: Ausbau des Chancenindex an benachteiligten Schulen, Therapielücke bei Kindern schließen, Pflegedienstleistungen erhöhen oder Wohnungssicherung stärken, so die Armutskonferenz abschließend.

Mehr Informationen unter:
https://www.armutskonferenz.at/news/news-2021/steuerreform-einkommensabhaengiger-oekobonus-soll-soziale-belastung-ausgleichen.html